Werner Kuhn lud die Reriker Heulbojen nach Straßburg ein

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Ältester Shantychor des Landes trat im Europaparlament auf

Werner Kuhn lud die Reriker Heulbojen nach Straßburg ein

Straßburg. Erstaunt blieben die Abgeordneten stehen und spendeten dann begeistert Applaus, als am vergangenen Mittwoch durch das Foyer des Straßburger Europaparlamentes die Ostseewellen schmetterten, die an den Strand trecken. Und noch erstaunter und zugleich ergriffen blickten die Besucher des Straßburger Münsters, als am Nachmittag vierstimmig das Laudate omnes gentes – zu Deutsch: Lobsingt, Ihr Völker alle, lobsingt und preist den Herrn – der Sänger durch das 32-Meter-hohe Kirchenschiff hallte. Das römisch-katholische Gotteshaus gehört zu den bedeutendsten Kathedralen der Welt. Die Reriker Heulbojen, die in diesem Jahr ihr 70jähriges Jubiläum feiern, waren vom Zingster Europaabgeordneten, Werner Kuhn, in die Europametropole eingeladen worden und ihr Auftritt wurde sogar vom Parlamentsfernsehen in alle Welt übertragen. Der CDU-Politiker Kuhn gehört seit 2009 der europäischen Volksvertretung an und setzt sich als stellvertretender Vorsitzender des Fischereiausschusses sowie als Mitglied des Verkehrsausschusses für die Interessen Mecklenburg-Vorpommerns ein. Natürlich hatte Kuhn beim Konzert der Heulbojen textsicher mitgesungen, ob es nun einmal nach Bombay ging, oder der Maat schiefgeladen hatte, auch Rolling home und La paloma durften im Konzert der 34 Sänger nicht fehlen. „Werner Kuhn hat uns über seine Arbeit in den Ausschüssen berichtet, und da in unseren Reihen viele aus der Seefahrt kommen, es Fischer und Angler gibt, haben wir ihm auch ein paar Hinweise geben können“, erzählt der Vereinsvorsitzende Klaus Wolfert. Im Plenum erlebten die Reriker eine Parlamentsdebatte, den Kommissionsvorsitzenden Jean-Claude Juncker und den EU-Ratspräsidenten Donald Tusk. „Es war ein überwältigender Eindruck – von der Architektur des Parlamentsgebäudes, über den Eindruck vom Zusammenhalts der europäischen Völker bis hin zur Disziplin in der hochinteressanten und leidenschaftlichen Debatte“, sagt Wolfert. „Zuhause wird oft auf Brüssel geschimpft, aber was es bedeutet, 28 Staaten unter einen Hut zu bringen, Kompromissfähigkeit zu beweisen, alle nationalen Interessen zu berücksichtigen, das wurde uns erst dort augenscheinlich. Wir haben nur als einheitliches Europa eine Chance und sollten öfter durch die europäische Brille schauen.“
Nicht nur die 34 Reriker Heulbojen, sondern 55 Mitglieder des Vereins waren nach Straßburg gereist. Der älteste Shantychor Mecklenburg-Vorpommerns, dessen jüngstes Mitglied 44 Jahre zählt und der Älteste 84 Jahre alt ist, hat 1970 seine erste Schallplatte veröffentlicht und stand schon in schwarz-weiß mit Horst Köbbert vor den Kameras des Ostseestudios in der Achtern-Strom-Bar. Klaus Wolfert: „Das Werner Kuhn sein Versprechen gehalten und mit dem ganzen Chor im Europaparlament gesungen hat, rechnen wir ihm hoch an.“

Evelyn Koepke
Journalistin
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Europaabgeordneten Werner Kuhn