NNN trafen aktive “Heulboje”

In Kühlungsborn gibt es die NNN mit Ostseeblick

In Kühlungsborn sind die ersten Winter-Touristen unterwegs, noch haben nicht alle Geschäfte geöffnet, Nachsaison eben. Man könnte das Meer rauschen hören, wenn der Wind stärker wehte. Es ist kalt an diesem Morgen. Doch Klaus Wolfert hat seinen Zeitungsständer bereits vor die Tür geschoben, direkt neben den Eingang zum Reformhaus in der Hermannstraße in Kühlungsborn-West. Die NNN liegt gut sichtbar für ihre Leser bereit. „Jetzt besuchen zwar weniger Gäste unser Geschäft, aber Zeitungen werden täglich gekauft“, so der 53-Jährige, der seit 1998 unweit des Strandes seine Kundschaft auch mit Naturkosmetik und trendigen Uhren und Schmuck anlockt. Der geborene Sachse studierte in Minsk und ergriff 1993 die Möglichkeit, in die Selbständigkeit zu wechseln. Heute wohnt der Familienvater in Bad Doberan und nimmt die kurze Autostrecke gern in Kauf. Gemeinsam steht der ausgebildete Reformhausfachberater, der auch geprüfter Ernährungs- und Diätberater ist mit seinen drei Angestellten fast immer für seine Kunden im Geschäft. Auch nach Feierabend ist Herr Wolfert noch auf Achse. Er singt seit fünfzehn Jahren im ältesten Shanty-Chor des Landes. Die „Reriker Heulbojen“ gründeten sich bereits 1947, zählen heute über 40 Sänger und Musiker und sind mit mehr als fünfzig Auftritten im Jahr viel unterwegs. „Im letzten Jahr waren wir zum Advent mit unseren Liedern sogar auf dem traditionellen Weihnachtsmarkt in Annaberg Buchholz im Erzgebirge zu Gast. Auch in der Dresdener Frauenkirche und im Wiener Rathaus haben wir schon gesungen“, erinnert er sich gutgelaunt. Die bevorstehende Adventszeit sei auch wieder Reisezeit, aber das liebt er nach den langen Arbeitstagen , das ist positiver Stress. Für das Foto im warmen Verkaufsraum nehmen wir eine NNN vom Regal mit hinein. Bloß gut, dass die Norddeutschen Neuesten Nachrichten sich von Kälte und Wind nicht beeindrucken lassen.
Antje Jonas

Quelle: NNN 26./27.11.2011