Mit voller Fahrt ins Jubiläumsjahr

„Reriker Heulbojen“ auf großer Fahrt ins Jubiläumsjahr

Rerik k/w. Kürzlich trafen sich die Mitglieder des traditionsreichen Männerchors „Heulbojen“ zu ihrer diesjährigen Mitgliederversammlung .
In seiner Rede ließ der Vereinsvorsitzende, Gerd Strübing, die Saison 2004/05 Revue passieren, und zog eine sehr positive Bilanz.
Mit ihren Auftritten in der Region und auch überregional, wussten die Sänger musikalisch zu überzeugen, war der Chor ganzjährig ins kulturelle Leben der Ostseebäder Rerik und Kühlungsborn eingebunden. Die Heulbojen möchten sich auf diesem Wege dafür recht herzlich bei der Stadt Rerik und deren Kurverwaltung sowie bei der TSK GmbH Kühlungsborn sowie dem MORADA Resort bedanken. Ein besonderes Dankeschön galt auch unseren Frauen sowie allen Freunden und Förderern des Chores.
Für 2006/07 haben sich der Chor und Vorstand viel vorgenommen, gilt es doch schon jetzt das 60-jährige Chorjubiläum im April 2007 vorzubereiten.
Durch den Chorverband M/V wurden mehrere Sangesbrüder für Ihr langjähriges Singen im Chor geehrt. Unter Ihnen auch unser Bad Doberaner Sangesbruder Theo Schmidt, der für 40 Jahre Singen im Chor eine Ehrenurkunde erhielt und sich mit einem bewegenden Bericht unter dem Motto

40 Jahre Chorsingen macht Spaß – und erhält gesund bedankte :

„…im Herbst 1966 wurde ich durch den Sangesbruder Dieter Westphal angesprochen, ob ich nicht Lust hätte bei den „Reriker Heulbojen“ mitzumachen. Künstlerisch vorbelastet durch meine bisherige Mitarbeit an der Niederdeutschen Bühne Bad Doberan, sagte ich zu. Leicht war es damals nicht, ohne Führerschein und eigenes Fahrzeug zu den Proben und Auftritten von Doberan nach Rerik zu gelangen. Seit Gründung des Chores im April 1947 war ich somit der erste „Auswärtige“ in den Reihen der Reriker. Ich wurde aber sehr gut aufgenommen. Im Winter durfte ich bei Evi und Dieter Westphal im Wohnzimmer übernachten oder wurde mit seiner BK nach Hause gefahren, auch Achim Schultz stellte mir oft eine Übernachtungsmöglichkeit zur Verfügung. Diese freundschaftlichen Gesten machten es mir leicht , mich ins Chorleben einzugewöhnen und mich mit den Sangesbrüdern anzufreunden. Zum Jahreswechsel 1966/67 kam für mich mit den Proben zur Silvestersendung „Klock acht achtern Strom“ der erste musikalische Höhepunkt. Es war schon etwas Besonderes, wenn man mit den damals so beliebten Fernsehkünstlern wie Hein Timm, Peter Borgelt, Regina Thoss und vielen Anderen auf der Bühne stand.
Nicht vergessen sind aber auch unsere Kinder- und Rentnerweihnachtsfeiern, viele schöne Ausflüge und Tanzabende mit unseren Frauen.
Ein besonderer Höhepunkt war auch 1970 die Produktion der ersten Schallplatte mit Horst Köbbert an zwei Wochenenden in Berlin. Großen Spaß hatten wir bei der Fernsehsendung „Alles singt“ in Leipzig …
1967 habe ich dann endlich auch meine Fahrerlaubnis erworben. Von da ab ging es warm eingepackt bei Wind und Wetter mit dem „Sperber“ nach Rerik -stetiger Begleiter im Ohr unter dem Motorradhelm mein kleines Kosmosradio. Die Jahre vergingen, die Freude am Singen blieb. 1989 / 90 kam die Wende, die wir Dank aller Sangesbrüder und Freunde des Chores gut gemeistert haben. Neugierig waren wir darauf, wie man uns im „Westen“ aufnehmen würde. Den ersten erfolgreichen Auftritt hatten wir in Lauenburg. Es folgten Hamburg, Bremen, Heiligenhafen, Gelting und Kiel. Das Publikum war überrascht und begeistert über unseren vierstimmigen Gesang. Unvergessen bleiben auch die Einladungen der Hamburger Sangesfreunde vom Chor der HHLA.
Von 1993-97 habe ich im Vorstand des Chores mitgearbeitet.
Von vielen Erlebnissen könnte ich noch berichten, sei es unsere wunderschöne Reise nach Wien zum Adventsingen im Wiener Rathaus im Dezember 1997, unser begeisterndes Weihnachtskonzert im Bad Doberaner Münster 2001, unsere Chorreise im Herbst 2004 nach Dresden mit Singen in der Frauenkirche und Semperoper… Das Gala Konzert mit den Original Don Kosaken unter Leitung von Wanja Hlibka im Herbst 2005 in der Rostocker Nikolaikirche war ein absoluter Höhepunkt.
Nach vielen Jahrzehnten macht das Singen mit den „Heulbojen“ immer noch großen Spaß und viel Freude und ich hoffe, dass ich bei Gesundheit noch einige Jahre dem Chor treu bleiben kann. Das ich die auch kann, dafür auch Dank an unsere Doberaner Fahrgemeinschaft und an Jochen Renz unseren Chorleiter, musikalischer Seele und Motor des Chores. …“