Landes- Shantychor- Treffen 2010

Zwei Küsten – ein Norden; Shanties verbinden Landestreffen der Shantychöre auf der Insel Poel

kw. Der Sonntag, 8. August 2010, war ganz dem 5. Landes Shantychortreffen 2010 gewidmet, das wieder unter der Schirmherrschaft der Landrätin des Landkreises Nordwestmecklenburg Birgit Hesse stand und wieder die geballte Kraft hunderter Männerstimmen aufgeboten hat. Shantychöre aus Mecklenburg-Vorpommern („De Schweriner Klönköpp“, „Shantychor Karlshagen“, „Reriker Heulbojen“), Niedersachsen („De Windjammers“), Schleswig-Holstein („Blau-Weiße Jungs aus Ahrensbök“ und Hamburg („He Lücht & Die Sailors“) versammelten sich auf dem Schlosswall in Kirchdorf und präsentierten ab 11 Uhr ihre Lieblingssongs als Abschluss des diesjährigen Inselfestes. Dave Schwarz moderierte die Veranstaltung und Enzi Enzmann sorgte für Stimmung in den Pausen zwischen den Chorauftritten.

Das Risiko, dass dieses musikalische Wochenende ins Wasser fallen könnte, hatte Kurdirektor Markus Frick nicht ganz auf seiner Rechnung: “In den letzten Jahren war es immer sonnig und im Zelt viel zu warm. Wir hoffen auf das Gesetz der Serie”, so Frick im Vorfeld. Leider hatte er diesmal nicht ganz Recht. Das Abschluss- Singen fiel leider ins Wasser, aber das Publikum harrte trotz wechselhaftem Wetters aus und wurde von den Chören aus Ost und West mit vielen schönen Liedern über Wind, Wellen und Meer belohnt.

Das nunmehr 5. Landestreffen von Shanty- Chöre des Nordens war auch dieses Jahr ein großer Erfolg und kam bei Urlaubern und Einheimischen gleichermaßen gut an. Der künstlerische Anspruch bei den meisten Chören war hoch, die Lieder vom Meer und der Seefahrt wurden teilweise mehrstimmig vorgetragen und der Applaus des Publikums war verdienter Lohn für die Sänger. Hinter den Kulissen war unter den Chorleitern und Sängern, angeregt durch einen Presseartikel vom Chef des Schweriner Shantychors eine Diskussion über die Zukunft der Shantychöre – die Nachwuchssorgen entbrannt. Das Problem ist bei allen Chören existent, bei manchen sogar Existenz bedrohend – der Altersdurchschnitt in den Chören liegt weit über 65 Jahren. Übereinstimmend wurde gefordert, dass die Medien, insbesondere der NDR mit seinem Regionalfernsehen öfter über die Vielfalt der Shantychöre und Ihr Wirken zum Wohle unserer Menschen, zum Erhalt eines Kulturgutes berichten sollte.
Die Chöre freuen sich auf ein Wiedersehen in 2011 und bedanken sich bei den Organisatoren der Kurverwaltung der Insel Poel sowie dem Landkreis Nordwestmecklenburg und den vielen fleißigen Helfern, vor und hinter den Kulissen, besonders bei der hervorragenden Tontechnik aus der Hansestadt Wismar und wünschen ihnen „..stet´s ne handbreit Water unterm Kiel…“.