Großer Chortag in Teterow
Veröffentlicht: NORDKURIER online 01.06.2024 von Nadine Schuldt:
In Teterow geben sich über 700 Sängerinnen und Sänger ein Stelldichein
In Teterow liegt den ganzen Samstag Musik in der Luft. In die Bergringstadt sind etliche Chöre angereist. Sie sind heute noch live zu hören und im Video zu sehen. Dass Musik Menschen verbindet, ist den ganzen Sonnabend in Teterow zu erleben. Kein Wunder, findet in der Bergringstadt sowohl der Kinder- und Jugendchortag „Just sing it“ als auch das Leistungssingen „MVokal“ statt. Dafür reisten über 700 Sängerinnen und Sänger der verschiedensten Chöre aus Mecklenburg-Vorpommern an.
„Singen macht Spaß, singen tut gut“
Mit dem Kanon „Singen macht Spaß, singen tut gut“ starteten sie gemeinsam mit den Teterowern am Vormittag in einen musikalischen Tag. „Ich finde es gut, dass die Teterower diese Veranstaltung miterleben können“, sagte Edelgard Kufahl, die beim Einsingen dabei war. Sie wollte auf dem Markt vor allem den Auftritt des Teterower Popchores „Stilbruch“ miterleben, da ihre Tochter Kristin darin mitsingt.
Der Teterower Markt war zum Auftakt des Chortages mit Sängerinnen und Sänger der Chöre sowie Teterowern stark gefüllt. (Foto: Nadine Schuldt)
Sie sowie die anderen Stilbruch-Mitglieder hatten sich zuvor im Ratssaal eingesungen. „Ich bin stolz darauf, dass die Veranstaltung in Teterow stattfindet“, erklärt Stilbruch-Leiterin Susi Koch. Zudem liege Teterow im Mittelpunkt Mecklenburg-Vorpommerns, wodurch die Chöre leichter hierher kommen können, ergänzte sie. Die zentrale Lage war auch für den Chorverband, der das Chortreffen mit Unterstützung der Stadt organisiert, wichtig. „Viele Chöre sind maximal eine Stunde unterwegs“, erklärt Julian Wahle, Mitglied des Organisationsteams. Er freut sich über die große Bandbreite der Chöre: An sechs Standorten treten unter anderem der Belitzer Kinderchor, Chor der Grundschule Teterow, der Chor des Fritz-Greve-Gymnasiums Malchin, der Kammerchor des Musikgymnasiums Demmin oder auch die Reriker Heulbojen, der älteste Shantychor Mecklenburg-Vorpommerns. Darüber hinaus ist auch der zweifache Weltmeister im Streetdance, David Kwiek, bei der Veranstaltung dabei. „Man darf das Chorsingen auch als moderne Kunstform ansehen, als moderne Form der Kommunikation“, erklärte Julian Wahle.
Generationenübergreifende Freude beim Singen
Das unterstreicht auch Katerina Schumacher, Kultur-Referatsleiterin im Kulturministerium. Für sie sei das Singen auch eine Sache, die Generationen übergreifend geschehe. Dafür danke sie auch allen Eltern, Omas und Opas sowie Lehrer, die die Kinder animieren zu singen. In diese Kerbe schlägt auch Klaus Wolfert, Vizepräsident des Landeschorverbandes. „Wir brauchen den Nachwuchs und wenn wir jetzt nicht mit dem Singen in Kitas oder Schulen anfangen, haben wir später keinen Nachwuchs.“ Zudem sei Singen ein wichtiges Element der kulturellen Bildung über Generationen hinweg, ergänzte Wolfert. So solle Musik verbinden und Brücken bauen. Er hoffe, dass sie noch lange in Frieden singen können. Ähnlich sieht es auch Teterows Bürgermeister Andreas Lange. „Das Böse hat keine Lieder. Hass und Hetze haben hier keinen Platz.“ Letzeres war nirgendwo zu spüren. Im Gegenteil – viele Besucher schwärmten vom Chortag. Auch Mitorganisator Julian Wahle findet, dass die Veranstaltung nicht hätte besser laufen können. „Es waren auch Leute im Publikum, die aufgrund der Musik auf dem Markt angelockt wurden und jetzt eventuell in einen Chor eintreten“, zog er ein zufriedenes Fazit.