65 Jahre Shantychor Reriker Heulbojen

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65 Jahre Shantychor „Reriker Heulbojen“
Jubiläumskonzert am 13. April

Rerik April 1947 – es ist noch kühl, Lebensmittel sind rationiert und in den Köpfen spuken noch die Erinnerungen an den unsäglichen Krieg, der auch den Menschen in der kleinen Stadt zwischen Ostsee und Salzhaff nicht spurlos vorübergegangen ist. Erneut verlieren Reriker ihre Heimat, denn die Halbinsel Wustrow muss wieder geräumt werden und die sowjetischen Truppen ziehen auf das kleine Eiland der Stadt vorgelagert. Vor diesem Hintergrund gründeten fünf sangesfreudige Herren bei einer Flasche „Pfeffi“ im Cafe Rohde den Männerchor Rerik – heute der dienstälteste Shantychores in M/V. Was mag Sie wohl angetrieben haben, der Spaß am Singen, anderen Menschen mit ihrer Musik Freude zu bereiten…?
Viele der jetzigen Chorsänger waren damals noch gar nicht geboren oder spielten vielleicht in bunten Latzhosen am Strand. Bis heute haben im Chor über 140 Mitglieder gesungen und gespielt- ihre Spuren hinterlassen. Die tiefsten davon wohl der langjährige Chorleiter Jochen Renz. Unter seiner Leitung entwickelte sich der Chor seit 1957 ständig weiter und das Repertoire wurde auf maritime Lieder umgestellt- die „Reriker Heulbojen“ erhielten ihren Namen. Seit 2007 hat Horst Schirmer offiziell den Taktstock von Joachim Renz übernommen und führt den Chor mit ebenso hohem Anspruch an die Klangqualität weiter.
In 65 Jahren haben die Sänger viel erlebt, standen mit bekannten Showgrößen auf der Bühne – Horst Köbbert, Kuddel & Hein, Rica Deus, Regina Thoss, Dagmar Frederic, Ute Freudenberg, Lippi, Muck, oder auch DJ Ötzi, um nur einige zu nennen. Unvergessen sind die Fernsehsendungen „Alles singt“ oder „Klock acht- achtern Strom“ sowie viele weitere Rundfunk und TV-Aufzeichnungen.
Am 13. April um 10.00 Uhr gibt der Chor ein Festkonzert im Reriker Haus der Begegnungen „Kösterschün“. Gratulanten sind herzlich eingeladen, erleben Sie die musikalische Bandbreite des Shantychors „Reriker Heulbojen“. Statt Blumen bittet der Chor um Spenden für einen gemeinnützigen Zweck.

Klaus Wolfert